Fasnet in Schömberg
Seit dem Jahr 1796, also weit über zwei Jahrhunderte hinweg, lässt sich närrisches Brauchtum in Schömberg nachweisen. Fransennarren, Fuchswadel, Harzer, Husaren, Halbschwarze und der Blätzle sowie die Warzen bestimmen seither die farbenfrohe und imposante Kulisse im Städtle zur Fasnetszeit.
Organisiert zur Pflege des närrischen Brauchtums hat sich die Narrenzunft erst seit 1922, als erstmals auch ein Elferrat gewählt wurde.
Der Jahrgang, welcher im jeweils betreffenden Jahr 20 Jahre alt wird, hatte schon lange vor Gründung einer Zunft herausgehobene Bedeutung. Und bis heute ist es so geblieben, dass die Fasnet von den 20’ern ausgerufen wird.
Ursprüngliches Anliegen der Zunft war der Überlieferung zufolge nicht vorrangig die Ausübung der Narretei, vielmehr sollte die Zunft als (notwendige) Stütze der Ortspolizei fungieren.
Das Narrenmuseum ist im Obergeschoss der „Alten Schule“ untergebracht. Dort kann man allerhand Wissenswertes über die Schwäbisch-Alemannische Fasnetstradition, das Brauchtum und die Narrenzunft erfahren. Führungen durch die Narrenzunft finden nach Vereinbarung statt.
Großen Wert legte die Schömberger Zunft zu jeder Zeit auf die Straßenfasnet und dies nicht zuletzt wegen der „Polonaise“ oder, wie der Schömberger sagt „Bolones“. Das fasnetliche Tanzschauspiel besonderer Art in ständig wechselnder Variation, das alljährlich vom Fasnetssonntag bis zum Fasnetsdienstag auf dem Marktplatz zu aufgeführt wird. Die Fasnet hat für Schömberger Bürger einen derart hohen Stellenwert, dass nicht wenige, die aus familiären oder beruflichen Gründen nicht mehr in Schömberg wohnhaft sind, alles daran setzen, zumindest an den „närrischen Tagen“ eine Steppvisite in ihrer alten Heimat zu machen.