Interesse der Bevölkerung an der Stadtentwicklung ungebrochen
Das mit der Ausarbeitung des Konzeptes beauftragte Büro Planstatt Senner aus Überlingen informierte zu denkbaren Attraktivitätssteigerungen im Bereich Marktplatz und in den Einmündungsbereichen B 27/Schweizer Straße. Die hohe Lärmbelästigung wurde von einer direkten Anwohnerin als großes Manko ausgeführt.
Beim Stopp im Bereich Rathaus – Stauss-Haus informierte Stadtbaumeisterin Anke Holtz zur vorhandenen Bausubstanz und zu bestehenden denkmalschutzrechtlichen Vorgaben. Über die Geeignetheit einer Nutzung für ein modernisiertes oder saniertes Rathaus entscheidet vor allem die Höhe der voraussichtlichen Kosten, wobei ein Erhalt als Kulturdenkmal wirtschaftlich vertretbar sein muss. Bürgermeister Sprenger wies darauf hin, zeitgemäße Arbeitsbedingungen und moderner Bürgerservice seien im jetzigen Gemäuer nur schwer zu verwirklichen. Auch bei der Rekrutierung von Personal für die Stadtverwaltung sei das Erscheinungsbild des Rathauses nicht ohne Bedeutung. Für die Nutzung als Rathaus kamen aus der Bürgerschaft verschiedenste Ideen, die auch die Gebäude Alte Hauptstraße 5 oder die Nutzung eines Gebäudes am Marktplatz umfassten.
Visionäres entwickelten die Planer aus Überlingen für den Bereich Städtle und Stausee, von einer Hängebrücke bis zum Baumwipfelpfad am Stausee reichten hier die Vorschläge. Attraktive Ideen, so Planer Johann Senner seien erforderlich um sich im Programmwettbewerb zum Landessanierungsprogramm gegen viele Mitbewerber zu behaupten.
Auskünfte zur Zeitschiene, auf die die Vorschläge ausgelegt sind, erteilte Bürgermeister Sprenger, „wir nehmen die nächsten zwei Jahrzehnte jetzt in den Blick,“ so der Bürgermeister, wobei es gelte Dinge die im jetzigen Dialog entwickelt werden kurz-, mittel- und langfristig umzusetzen.
Dass man sich im Bereich verdichteter Bebauung immer in einem Spagat zwischen Erhaltung eines historisch gewachsenen kompakten Bauensembles einerseits und der Schaffung notwendiger Stellflächen andererseits bewegt zeigte Bauordnungsamtsleiterin Sabine Neumann im Bereich Rauchwinkelgasse/Caspar-Oechsle-Platz auf, wo die Wiederbebauung mit einem Mehrfamilienhaus im Kreis der Teilnehmer kritisch hinterfragt wurde. Bürgermeister Sprenger erklärte hierzu, durch die erfolgten Wohnumfeld-Aufwertungen der Vergangenheit habe das Wohnen im Städtle wieder eine hohe Anziehungskraft für Personen jeden Alters.
Die enorme Verkehrsbelastung wurde auch in der Schweizer Straße angesprochen. Hierzu konnte die Verwaltung berichten, dass im Rahmen der Lärmaktionsplanung ein Durchfahrtsverbot für den Schwerlastverkehr festgelegt wurde, ob dies nun seitens der Fachbehörden bestätigt werde sei abzuwarten.
Mit einem Blick auf das Potential rund um den Bahnhof endete die zweistündige Tour im Städtle. Erfreut konnte Bürgermeister Sprenger am Bahnhof feststellen, dass es gelingen könnte bisherige Flächen der Bahn in städtisches Eigentum zu bringen, was vielfältige Möglichkeiten, u. a. auch die Schaffung von Wohnbau- und Freiflächen ermöglicht.
In visualisierter Form fasste das Büro Planstatt Senner im Gasthof Plettenberg bei einem kurzen Abschlussresümee die Denkanstöße nochmals zu sammeln.
Das vollständige Protokoll über den Stadtspaziergang finden Sie unten stehend.
Weiter geht der Gemeindeentwicklungsprozess mit einem Spaziergang in Schörzingen am Samstag, den 04.02.2017, um 10.00 Uhr. Treffpunkt ist beim Dorfplatz. Die Bevölkerung ist herzlich eingeladen.